KZ-Friedhof Konzentrationslager (KZ)
Dort sind 1.158 namenlose Opfer des Konzentrationslagers Bisingen begraben. Der Friedhof wurde auf Anordnung der französischen Militärregierung angelegt und wurde als „cimetière d’honneur“ („Ehrenfriedhof“) am 29. April 1947 eingeweiht. Es war der erste Gedenkort für die Opfer des KZs in Bisingen.

Details zum Ort

  • Öffnungszeiten

    Jederzeit frei zugänglich
  • Eintritt

    Einritt frei
  • Barrierefreiheit

    Barrierefrei
  • Weiterführunde Links

Adresse

KZ-Friedhof Bisingen

72406 Bisingen
48.32915279543°, 8.9193366932537° (GPS) Route (Google Maps)

Über diesen Ort

Nachdem die Toten des Konzentrationslagers Bisingen in Massengräbern am nordwestlichen Ortsrand verscharrt worden waren, ordnete die französische Militärregierung 1946 die Exhumierung und die Überführung der Leichen auf den KZ-Friedhof an, den Insassen des Internierungslagers Balingen anlegen mussten. Besonders belastete Personen und Honoratioren aus Politik und Verwaltung mussten auf Anordnung der Militärregierung die geöffneten Massengräber besichtigen.

Massengräber (KZ-Friedhof Bisingen)

Massengräber (KZ-Friedhof Bisingen)

Die Exhumierung der Massengräber.

© Museum KZ Bisingen

Jedes Grab erhielt ein Holzkreuz, obwohl unter den Toten viele Juden waren. Seine heutige Gestalt erhielt der KZ-Friedhof in den 1960er-Jahren, als die 1158 aufgestellten Holzkreuze verwittert waren und durch einzelne Doppel-Steinkreuze ersetzt wurden, die dem Gelände jedoch eher die Anmutung eines Soldatenfriedhofs verleihen. Dadurch konnte die Identität der Opfer verschleiert werden. Kein einziges Symbol erinnerte an die jüdischen Opfer. Erst 1998 anlässlich der Einweihungsfeier des Geschichtslehrpfads wurde auf dem KZ-Friedhof auch ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer enthüllt. 

Entstehung (KZ-Friedhof Bisingen)

Entstehung (KZ-Friedhof Bisingen)

Der KZ-Friedhof Bisingen bei seiner Entstehung 1947.

© Museum KZ Bisingen

Auch die Debatte um die Bezeichnung und Beschilderung des Friedhofs zeugt vom Streben nach Verschleierung. Als der französische Wegweiser „Cimetière d'Honneur" (Ehrenfriedhof) zu verwittern begann, regte die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Baden-Württemberg (VVN) 1956 an, ihn durch ein Schild mit der Aufschrift „KZ-Friedhof“ zu ersetzen. Während das Hohenzollerische Landesbauamt Sigmaringen die Bezeichnung „Kriegsgräberstätte" vorschlug, entschied sich das Landratsamt Hechingen 1961 für die Aufschrift „Ehrenfriedhof" mit der Begründung, dass „es durchaus angebracht sei, bei der einheimischen Bevölkerung die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten. Es bestehe jedoch keine Veranlassung, auch die Ausländer, die in großer Zahl die als internationale Durchgangsstraße dienende Bundesstraße 27 befahren, indirekt auf die Verbrechen des Nationalsozialismus hinzuweisen.

Der KZ-Friedhof ist für Besucher frei zugänglich.

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