Der Titel Lebensspuren steht für Lebensläufe Baisinger Juden, die auf Tafeln und einem Infor-mationstisch in der Baisinger Ausstellung festgehalten sind. Das beigegebene Familienalbum gibt Einblicke in den Alltag der Porträtierten, aber auch in die Feier von Festen.
Arbeitsblatt 8 stellt die Aufgabe, sich mit zwei Lebenswegen von Baisinger Juden besonders zu beschäftigen.
Resi Schwarzist 1911 in Baisingen geboren und dort aufgewachsen. Ihre Eltern waren der Metzgermeister Josef Gideon, Soldat im Ersten Weltkrieg, und Sofie Gideon, geborene Schweitzer.
1932 heiratete sie Alfred Preßburger, Viehhändler aus Rexingen. 1938 floh sie mit drei Kindern nach Palästina und wurde Mitbegründerin der „schwäbischen“ Siedlung Shavei Zion, heute im Norden von Israel, wo sie und ihr erster und zweiter Mann begraben sind.
Harry Kahn kam 1911 als Sohn von Friedrich und Clara Kahn, geborene Lassar, in Baisingen zur Welt. Sein Vater betrieb gemeinsam mit dem Onkel Max Lassar eine Viehhandlung, in die Harry Kahn eintrat.
Ende November 1941 wurde Harry Kahn mit seiner Frau, seiner Mutter und seiner Schwiegermutter nach Riga deportiert. Harry Kahn überlebte mehrere Lager und kehrte 1945 nach Baisingen zurück. Dort arbeitet er wieder als Viehhändler. Er starb 1978 und wurde auf dem jüdischen Friedhof des Ortes begraben.