Unter reichsritterschaftlicher Herrschaft
Nachdem Juden im 15. und 16.Jahrhundert aus dem Herzogtum Württemberg, aus Vorderösterreich und aus den Reichsstädten vertrieben wurden, konnten sie sich nur noch in einigen Gebieten niederlassen, die im Besitz von freien Reichsrittern waren. In Baisingen erlaubten die Schenken von Stauffenberg einigen jüdischen Familien die Ansiedlung.
Arbeitsblatt 1 behandelt, wie die örtliche Herrschaft und die christliche Bevölkerung von der Ansiedlung der jüdischen Familien profitierten.
Schülerinnen und Schüler können sich mit Hilfe der Ausstellung in der Synagoge erarbeiten, auf welche Rechte – trotz Niederlassungsrecht – die jüdischen Familien verzichten mussten.
Aus Schutzjuden sollen württembergische Bürger werden
Die Ende der 1820er Jahre verabschiedeten Reformgesetze gaben den jüdischen Familien neue Bürgerrechte und stellten sie allmählich der christlichen Bevölkerung gleich.
Arbeitsblatt 2 beschäftigt sich mit Gesetzesanspruch und Alltagswirklichkeit. Entlang der Ausstellung können Schülerinnen und Schüler herausarbeiten, wie schwierig der Weg für jüdische Familien bis zur bürgerlichen Gleichstellung war.
Die antisemitischen Ausschreitungen von 1848
In Reaktion auf die revolutionären, demokratischen Bewegungen 1848 in den deutschen Teilstaaten und auf die Bestrebungen zur Formulierung einer demokratischen Verfassung kam es in Baisingen zu einem Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung. Teile der nichtjüdischen Bevölkerungsmehrheit fürchteten um ihre Privilegien und drangsalierten jüdische Familien.
Arbeitsblatt 3 formuliert die Aufgabe, mit Hilfe der Ausstellung zu ermitteln, wie die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen die Ausschreitungen erlebten und welche Rolle sie dabei spielten. Auch die Stellung der staatlichen Behörden in einer entstehenden, demokratischen Gesellschaft kann herausgearbeitet werden.