Ehemalige Synagoge Rexingen
Details zum Ort
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Öffnungszeiten
So. von 14 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung -
Eintritt
Einritt frei -
Führungen
Auf Anfrage -
Barrierefreiheit
Nicht barrierefrei -
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Adresse
Ehemalige Synagoge Rexingen
Über diesen Ort
Spuren jüdischen Lebens reichen bis 1516 zurück. Gefördert durch den Johanniterorden, siedelten sich im 18. Jahrhundert immer mehr jüdische Familien an. Die Gemeinde gehörte bald zu den größten Landgemeinden in Württemberg. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung betrug im 19. Jahrhundert bis zu 36 Prozent (über 400 Personen) und sank bis 1933 nicht unter 25 Prozent. Die meisten Familien lebten vom Viehhandel und in guter Nachbarschaft mit der bäuerlichen katholischen Bevölkerung.
In starker Bedrängnis gelang 1938 eine Gruppenauswanderung ins britische Mandatsgebiet Palästina. Zehn Familien gründeten mit anderen süddeutschen Emigrantinnen und Emigranten das Dorf Shavei Zion nördlich von Akko. Für die meisten Jüdinnen und Juden, die in der NS-Zeit fliehen konnten, wurden die USA das rettende Ziel. Von den mehr als 120 Deportierten überlebten nur drei Menschen.
Die Synagoge – am 9. November 1938 im Innern zerstört – wurde 1952 zur evangelischen Kirche umgebaut. Seit 1997 ist sie Gedenkstätte.
Eine mehrsprachige Ausstellung (deutsch / hebräisch) erzählt die Geschichte der jüdischen Gemeinde und der Gruppenauswanderung.
Eine große Bibliothek zu den Themen Judentum, Israel, jüdische Gemeinden in Deutschland, jüdische Biografien, Nationalsozialismus liefert wichtige Informationen. Bücher können ausgeliehen werden.