Ehemalige Synagoge Jüdische Geschichte
Das Denkmal Synagogenplatz in der Gartenstraße 33 erinnert an die Synagoge, die 1882 erbaut und von Nationalsozialisten im November 1938 zerstört wurde sowie an die Jüdische Gemeinde Tübingen. 

Details zum Ort

  • Öffnungszeiten

    Jederzeit frei zugänglich
  • Eintritt

    Einritt frei
  • Führungen

    Auf AnfrageFührungen auf Anfrage bei der Geschichtswerkstatt Tübingen.
  • Barrierefreiheit

    Eingeschränkt barrierefrei
  • Weiterführunde Links

Adresse

Denkmal Synagogenplatz

Gartenstraße 33 72074 Tübingen
48.51904°, 9.0643367362787° (GPS) Route (Google Maps)

Über diesen Ort

Die Gemeinde mit 140 Mitglieder (darunter 40 aus Reutlingen) hatte einen Vorsänger. Es war eine liberale, akkulturierte Gemeinde. Die Jüdinnen und Juden gehörten zum mittleren und höheren Bürgertum. Sie waren erfolgreiche Textilkaufleute, Viehhändler, Verleger, Rechtsanwälte, Ärzte und Bankiers. Der Verleger Albert Weil baute die Tübinger Chronik  zum führenden Lokalblatt aus. Das Bankhaus Weil war wichtiger Geldgeber der Stadt. Der Geschäftswelt gaben die Juden durch moderne Firmenkonzepte wichtige Impulse. Sie engagierten sich, wie der Rechtsanwalt Simon Hayum, in der Kommunalpolitik und der Jüdische Frauenverein in der Sozialfürsorge. In den Vereinen waren die Jüdinnen und Juden dagegen kaum integriert. Nach dem Ersten Weltkrieg machte sich in Tübingen ein wachsender Antisemitismus breit. Die Tübinger stimmten ab 1930 in immer größerer Zahl für die NSDAP.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging die Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung Schlag auf Schlag: Freibadverbot für Juden, Angriffe auf jüdische Bürger, Aufgabe und Zwangsverkäufe von Banken und Geschäften, Isolation und erzwungene Auswanderung. 80 Menschen konnten rechtzeitig fliehen. 23 Personen wurden nach Riga, Theresienstadt und Auschwitz deportiert und dort ermordet; nur zwei Menschen überlebten die Shoah.

Das Denkmal nach dem Entwurf der Architekten-Werkgemeinschaft Weinbrenner aus Nürtingen wurde im Jahr 2000 errichtet und erinnert u.a. mit drei Informationstafeln an die jüdische Gemeinde und die Ortsgeschichte nach der Pogromnacht 1938.

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