„Komm, schöner Tod“ Dokumentarisches Theaterstück über „Euthanasie“-Verbrechen mit anschließender Gesprächsrunde
Beschreibung
„Komm, schöner Tod“ Dokumentarisches Theaterstück über „Euthanasie“-Verbrechen mit anschließender Gesprächsrunde
Das Dokumentartheaterstück »Komm, schöner Tod« des Stuttgarter Theaters La Lune stellt sensibel und eindrücklich die NS-Euthanasie-Verbrechen dar und schlägt zugleich die Brücke zu aktuell diskutierten Fragen der Medizin-Ethik.
Ein erschütterndes Schicksal, bis heute ungesühnt: Der Tod der dreijährigen Gerda Metzger – eines von nahezu 100.000 Opfern der Euthanasie in der Zeit des Nationalsozialismus, im Stuttgarter Kinderkrankenhaus. Wir erzählen ihre Geschichte exemplarisch, ebenso wie die schockierende Verdrängung und Verharmlosung des Geschehens durch Täter und Justiz bis heute.
Im Zentrum der Collage aus Zeugenberichten, Gerichtsdokumenten der NS-Nachkriegsprozesse und eigenen Texten steht das Mädchen Gerda Metzger. Im Sommer 1943 wurde das 3-jährige Mädchen, das an spasmischen Lähmungen litt, gegen den Willen der Mutter in die »Kinderfachabteilung« des Städtischen Kinderkrankenhauses Stuttgart gebracht – eine von 30 Einrichtungen im Deutschen Reich, die unter dem Decknamen »Kinderaktion« der Kinder-»Euthanasie« dienten, also der Forschung an und Ermordung von körperlich oder geistig behinderten Kindern und Jugendlichen. Nur einen Tag, nachdem Gerda Metzger im Stuttgarter Krankenhaus aufgenommen wurde, starb sie. Als offizielle Todesursache gaben die Ärzte Diphterie an, die Forscher gehen heute von einer Überdosierung mit dem Beruhigungsmittel Luminol aus. Gerda Metzger ist eines von 5.000 Kindern, die der »Kinderaktion« zum Opfer fielen. Nur bürgerschaftlichem Engagement ist es zu verdanken, dass dieses Lebensschicksal aufgearbeitet wurde. Seit 2013 erinnert ein Stolperstein vor dem ehemaligen Stuttgarter Kinderkrankenhaus an Gerda Metzger.
Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tübingen e.V. in Kooperation mit dem Forum & Fachstelle Inklusion, Lebenshilfe Tübingen e.V., Habila GmbH und Stolpersteininitiative Tübingen e.V.