KZ-Gedenkstätte Konzentrationslager (KZ)
Eine Ausstellung zeigt die Geschichte des Konzentrationslagers und des Ölschieferwerks Bisingen, erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und bietet Anknüpfungspunkte für aktuelle Fragestellungen. Im Museum finden auch Veranstaltungen wie Vorträge und Filmvorführungen statt.

Ortsdetails

  • Öffnungszeiten

    Sonntags von 14 bis 17 Uhr
  • Eintritt

    Einritt freiFür Besuchergruppen ist das Museum auf Anfrage zugänglich.
  • Führungen

    Auf AnfrageAußerhalb der Öffnungszeiten sind geführte Museumsbesuche auf Anfrage jederzeit möglich.
  • Weiterführunde Links

Adresse

Museum KZ Bisingen

Museum KZ Bisingen Kirchgasse 15 72406 Bisingen
48.3095066°, 8.9185909° (GPS) Anfahrt (Google Maps)

Über diesen Ort

Das Konzentrationslager Bisingen wurde im August 1944 als eines von sieben Lagern des Unternehmens „Wüste“ errichtet und bestand bis April 1945. Es war ein Außenlager des KZ Natzweiler im Elsass und diente der Rüstungsproduktion. Nach der Niederlage bei Stalingrad 1943 hatte Deutschland den Zugang zu den Ölfeldern in Rumänien und der Sowjetunion verloren.

Foyer (Museum KZ Bisingen)

Foyer (Museum KZ Bisingen)

Im Foyer kann man sich auf den Rundgang durch das Museum einstimmen und danach darüber reflektieren.

© Museum KZ Bisingen

Da die Wehrmacht jedoch dringend Treibstoff benötigte, wurde auf höchster Reichsebene der Abbau von Posidonienschiefer am Rand der Schwäbischen Alb angeordnet. Trotz früherer unbefriedigender Versuche zur Ölgewinnung aus Schiefer beschloss das Rüstungsministerium unter Albert Speer im Juli 1944, zehn Ölschieferwerke mit sieben Konzentrationslagern entlang der Bahnlinie Tübingen-Rottweil zu errichten: in Bisingen, Dautmergen, Dormettingen, Erzingen, Frommern, Schömberg und Schörzingen. Insgesamt mussten in den sieben „Wüste-Lagern“ mehr als 11.000 Männer aus allen Ländern des besetzten Europa Zwangsarbeit leisten und unter unmenschlichen Bedingungen Ölschiefer zur Treibstoffgewinnung abbauen.

Häftlingsraum (Museum KZ Bisingen)

Häftlingsraum (Museum KZ Bisingen)

Der Häftlingsraum erzählt vom Sterben und Überleben im KZ.

© Museum KZ Bisingen

In den acht Monaten seines Bestehens kamen im Konzentrationslager Bisingen mindestens 1187 Menschen ums Leben. Sie starben an Hunger, Kälte, Entkräftung, Krankheiten, Misshandlungen oder wurden erschossen, erhängt oder totgeschlagen. Von August 1944 bis März 1945 wurden in mehreren Transporten insgesamt 4150 Männer nach Bisingen deportiert, darunter rund 1500 Juden. Bisingen war für die meisten Häftlinge nur eine Station auf einem langen Leidensweg, der sie über die großen Konzentrations- und Vernichtungslager Dachau, Auschwitz, Danzig-Stutthof und Buchenwald in die Lager des Unternehmens „Wüste“ brachte.

Nachgeschichte (Museum KZ Bisingen)

Nachgeschichte (Museum KZ Bisingen)

Ein Raum ist der Nachgeschichte von 1945 bis zur Gegenwart gewidmet.

© Museum KZ Bisingen

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