Museum KZ Bisingen
Ortsdetails
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Öffnungszeiten
Sonntags von 14 bis 17 Uhr -
Eintritt
Einritt freiFür Besuchergruppen ist das Museum auf Anfrage zugänglich. -
Führungen
Auf AnfrageAußerhalb der Öffnungszeiten sind geführte Museumsbesuche auf Anfrage jederzeit möglich. -
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Adresse
Museum KZ Bisingen
Über diesen Ort
Das Konzentrationslager Bisingen wurde im August 1944 als eines von sieben Lagern des Unternehmens „Wüste“ errichtet und bestand bis April 1945. Es war ein Außenlager des KZ Natzweiler im Elsass und diente der Rüstungsproduktion. Nach der Niederlage bei Stalingrad 1943 hatte Deutschland den Zugang zu den Ölfeldern in Rumänien und der Sowjetunion verloren.

Foyer (Museum KZ Bisingen)
Im Foyer kann man sich auf den Rundgang durch das Museum einstimmen und danach darüber reflektieren.
© Museum KZ Bisingen
Da die Wehrmacht jedoch dringend Treibstoff benötigte, wurde auf höchster Reichsebene der Abbau von Posidonienschiefer am Rand der Schwäbischen Alb angeordnet. Trotz früherer unbefriedigender Versuche zur Ölgewinnung aus Schiefer beschloss das Rüstungsministerium unter Albert Speer im Juli 1944, zehn Ölschieferwerke mit sieben Konzentrationslagern entlang der Bahnlinie Tübingen-Rottweil zu errichten: in Bisingen, Dautmergen, Dormettingen, Erzingen, Frommern, Schömberg und Schörzingen. Insgesamt mussten in den sieben „Wüste-Lagern“ mehr als 11.000 Männer aus allen Ländern des besetzten Europa Zwangsarbeit leisten und unter unmenschlichen Bedingungen Ölschiefer zur Treibstoffgewinnung abbauen.

Häftlingsraum (Museum KZ Bisingen)
Der Häftlingsraum erzählt vom Sterben und Überleben im KZ.
© Museum KZ Bisingen
In den acht Monaten seines Bestehens kamen im Konzentrationslager Bisingen mindestens 1187 Menschen ums Leben. Sie starben an Hunger, Kälte, Entkräftung, Krankheiten, Misshandlungen oder wurden erschossen, erhängt oder totgeschlagen. Von August 1944 bis März 1945 wurden in mehreren Transporten insgesamt 4150 Männer nach Bisingen deportiert, darunter rund 1500 Juden. Bisingen war für die meisten Häftlinge nur eine Station auf einem langen Leidensweg, der sie über die großen Konzentrations- und Vernichtungslager Dachau, Auschwitz, Danzig-Stutthof und Buchenwald in die Lager des Unternehmens „Wüste“ brachte.