Ungesühnt | Verschwiegen | Ein Heimatbild Eröffnung der Installation von Peter Barth
Vor achtzig Jahren, am 8. April 1945, vier Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde bei einem Bombenangriff auf die Bahnanlagen der niedersächsischen Stadt Celle ein Transportzug getroffen, der etwa dreitausendvierhundert Gefangene aus den Konzentrationslagern Salzgitter-Drütte und Holzen in das Konzentrationslager Bergen-Belsen bringen sollte.
Ein Teil der Überlebenden konnte sich aus den Waggons befreien und fliehen. Angehörige der SS, der Wehrmacht und der Polizei verfolgten sie unter Beteiligung von Celler Zivilisten. Mindestens einhundertsiebzig Fliehende wurden bei dieser Hetzjagd ermordet.
Das Celler Massaker gilt als exemplarisch für die nochmalige Steigerung nationalsozialistischer Vernichtungsverbrechen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs.
Peter Barth – 1939 in Celle geboren – erinnert in einer Installation mit einhundertsiebzig fiktiven Portraits an die Ermordeten. Indem sie ein Gesicht erhalten, werden sie aus der Anonymität und dem Vergessen geholt, auch wenn ihr tatsächliches Aussehen nicht wiederzugeben ist.
Die Installation soll – über die Erinnerung an das Celler Geschehen hinaus – an die vielen anderen Endphaseverbrechen erinnern, die in den letzten Wochen vor Kriegsende verübt wurden.
Bei der Eröffnung wird Dr. Sebastian Borkhardt, Kunsthistoriker und Kurator, Kassel, in das Kunstprojekt von Peter Barth einführen.
Ungesühnt | Verschwiegen | Ein Heimatbild
Eine Installation von Peter Barth
in Zusammenarbeit mit Sebastian Borkhardt
Digitale Umsetzung: Johannes Kuhn
Öffnungszeiten:
7.9. | 14.9. | 21.9. | 28.9. | jeweils 15–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Veranstaltungsinformationen
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Datum/Uhrzeit
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Gäste
Dr. Sebastian Borkhardt, Kunsthistoriker und Kurator -
Veranstalter / Mitveranstalter