NS-Akteure und »Volksgemeinschaft« gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 bis 1945
Vom 17. Sept. bis 19. Nov. 2023 werden in der Alten Synagoge Hechingen, Goldschmiedstr. 20, die Ergebnisse eines Forschungsprojekts in einer Ausstellung gezeigt, das Ende 2019 abgeschlossen werden konnte.
Es beschäftigte sich mit der materiellen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern zwischen 1933 bis 1945. Mit Unterstützung des Landesarchivs Baden-Württemberg konnte der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb das Projekt 2013 starten, an dem sich schließlich 29 Forscherinnen und Forscher – auch aus Rottweil – beteiligten.
Sie erarbeiteten z.B. die Geschichte von Textilbetrieben in Hechingen und Göppingen, die unter Zwang verkauft werden mussten. Die erzwungene Einstellung der Schwarzwälder Bürger-Zeitung in Rottweil oder der Zwangsverkauf der Schramberger Majolikafabrik werden ebenso wie die Schicksale jüdischer Viehhändler, Metzger, Ärzte, Rechtsanwälte und Textilhändler beschrieben. Die Aktivitäten der führende NS-Täter im Oberfinanzpräsidium, in der NS-Devisenstelle und in der Gauleitung in Stuttgart werden dargestellt.
Es konnte ein Netzwerk der Korruption und Selbstbereicherung rekonstruiert werden. Abgeschlossen wurde das Projekt mit Aufsätzen über die oft ernüchternde Restitution von Raubgut an jüdische Familien nach 1945. Nach sechs Jahren meist ehrenamtlicher Forschungsarbeit liegt heute ein Grundlagenwerk in 42 Aufsätzen und eine große Ausstellung vor – ein Landesprojekt gegen das Vergessen, mit lokalem und regionalem Bezug.
Öffnungszeiten:
Jeden Sonntag, von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Am 10. November 2023 wird einer der Kuratoren der Ausstellung, Dr. Martin Ulmer, ab 19.00 Uhr zum Thema sprechen:
Das Novemberpogrom – auf die Nacht der Brandstifter und Schläger folgte die Zeit der Räuber.
Veranstalter:
Initiative Hechinger Synagoge e.V.